Marktanalyse: 4G- vs. 5G-Mobilfunk

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Ob Kundeninformation in Echtzeit, mobiler Empfang, Zugdurchsagen, Videoüberwachung oder automatische Fahrgastzählung: Auf den Zügen der BLS, einem der grössten Verkehrsunternehmen der Schweiz, fährt modernste Elektronik mit. Allerdings basieren einige Kommunikationssysteme noch auf veralteter 3G-Technologie und müssen in Kürze ersetzt werden. Dabei stellt sich für BLS die Frage, ob direkt auf 5G migriert werden soll oder ob günstigere 4G-Router die Anforderungen für die nächsten fünf bis zehn Jahre noch erfüllen können.

Vergleich 4G- und 5G-Mobilfunk

Um das effizienteste Migrationsszenario für die Schienenfahrzeuge der BLS zu untersuchen, wurde onway mit einer Marktanalyse beauftragt. Dabei wurden die technischen Anforderungen der BLS mit den Möglichkeiten von 4G- und 5G-Mobilfunk verglichen und verschiedene Migrationsszenarien berücksichtigt. Es hat sich gezeigt, dass 5G seine Vorteile vor allem in ländlichen Gebieten ausspielen kann, da hier die neuen 700-MHz-Frequenzen zu deutlich gesteigerter Verbindungsqualität führen. Die meist mit 5G assoziierten Gigabit-Bandbreiten spielen dagegen für die Kommunkationsversorgung von Bahnen eine eher untergeordnete Rolle.

Weitere Optionen und Realisierung

Eine weitere interessante Option ergibt sich aus dem «Network Slicing», das zum Beispiel Transportunternehmen eine garantierte Quality-of-Service bieten kann. Allerdings sind hier die heutigen Mobilfunknetze (respektive die 5G Cores) noch nicht so weit. Zudem steht dieser Ansatz in Konkurrenz zur Verwendung mehrerer paralleler Mobilfunknetze, was zusätzlich Funklöcher überbrückt und die Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern reduziert. Bezüglich der Kosten fallen neben den Routern bei 5G vor allem auch der Wechsel auf grosse 4×4 MIMO Antennen (und Kabel) ins Gewicht.

Die aus der Marktanalyse zusammengestellten Informationen unterstützen BLS dabei, ihre Roll-out-Pläne zu konkretisieren und diese in die Realisierung einfliessen zu lassen.